Stadtführung „Jüdisches Leben in Rosenheim“
Wir erleben heute vielfältige Ausgrenzungen, nicht nur jüdischer Mitmenschen. Daher möchte Attac Rosenheim mit einem Blick in die Geschichte das Auge für die Gegenwart schärfen.
Ab wann gab es jüdisches Leben in der Region? Wie und wo haben jüdische Mitbürger*innen gelebt? Im Vergleich zu anderen oberbayerischen Städten war ihre Zahl in Rosenheim, ab dem 19. Jahrhundert, relativ groß.
Welche Berufe hatten sie, wie waren sie organisiert und welche Erinnerungen gibt es an sie? Welche Schicksale gab es vor und unter dem NS-Regime in Rosenheim? Eine Stadtführung von und mit Maria Wolfarth, die sich mit diesen Fragen beschäftigt, veranstaltet Attac Rosenheim am 16. Oktober.
Die ältesten verbürgten Nachrichten über jüdische Siedler stammen aus dem 10. Jahrhundert. Die Führung gibt einen kurzen Überblick über die weitere Entwicklung im Mittelalter, bis hin zu den ersten Neuansiedlungen Ende des 19. Jahrhunderts. Um nur einige Namen zu nennen: Die Familien Kohn, Fichtmann oder Rosalie Obernreit werden uns am Max-Josef-Platz begegnen, andere Familien, wie die Westheimers oder die Fischers, waren am Ludwigsplatz beheimatet.
Das bewegende Tagebuch von Elisabeth Block sowie ein in Rosenheim weitgehend unbekanntes Camp, das nach 1946 überlebende Waisenkinder des Holocaust beherbergte, sind weitere Themen.
Treffpunkt bis 16.30 Uhr vor dem Lokschuppen Rosenheim. Teilnehmen kann jede/r mit Interesse am Thema. Anschließend werden wir uns zu einem kleinen Umtrunk und Gedankenaustausch zusammensetzen, auch da sind alle willkommen.