Aktion zum Weltklimagipfel COP21 in Paris

Zwei Termine in Rosenheim:

1.) Zug zur Münchner Demo um 12.29 Uhr;

2.) Fototermin um 18.15 Uhr.

Greenpeace Rosenheim trifft sich am 29.11., ca. 12.10 Uhr am Bahnhof Rosenheim. Jede/r kann mitfahren! Gemeinsam besorgen wir Bayerntickets.

Abfahrt nach München mit dem Zug um 12.29 Uhr, wo um 14 Uhr die Kundgebung an der Münchner Freiheit beginnt. Veranstalter: Fossil Free München. Von dort geht es weiter um 15 Uhr zum Odeonsplatz München:

https://secure.avaaz.org/de/event/globalclimatemarch/Global_Climate_March_Muenchen?slideshow

Um 16.37 Uhr fährt Greenpeace Rosenheim zurück nach Rosenheim zur Fotoaktion.

Der neue STANDORT und der neue ZEITPUNKT für die Rosenheimer Klima-Fotoaktion (Stand 27.11.15):

Um 18:15 im SALINGARTEN in Rosenheim.

Hier sind noch vier Informationen:

1. Meldet euch bitte bei josef@la-stiegler.de, wenn ihr helle Taschenlampen mitbringen könnt!

2. Die Einladung für den Climate-March in München vor unserer Aktion gilt weiterhin (siehe unsere letzte Mail)

3. Hier nochmal die Liste mit den Dingen, die ihr wenn möglich mitnehmen könnt:
– Taschenlampen (am besten helle, um Ban­ner von hinten zu beleuchten)
– Kerzen oder Laternen (damit man uns im­ dunkeln sieht :-))
– Banner zum Thema, falls ihr zufällig w­as habt (Forderungen unten)

4. Im Anhang unsere Forderungen an die UN-Klimakonferenz in Paris 2015.
Greenpeace Rosenheim

Infos auch hier:

https://secure.avaaz.org/de/event/globalclimatemarch/Kurze_Fotoaktion_mit_Laternen?slideshow

Diese Veranstaltungen sind Teil des sog. „Global Climate March“. Am 30. November 2015 treffen sich führende Politiker in Paris um die Verhandlungen über das nächste globale Klimaabkommen zu beginnen. Diese UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (englisch: United Nations Framework Convention on Climate Change, 21st Conference of the Parties, kurz COP 21) findet als 21. UN-Klimakonferenz und gleichzeitig 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll (englisch: 11th Meeting of the Parties to the 1997 Kyoto Protocol, kurz CMP 11) vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris, Frankreich statt.

Deshalb gehen Menschen am Tag vorher auf der ganzen Welt auf die Straße und drängen Politiker auf jeder Regierungsebene dazu, sich zu 100% sauberer Energie zu verpflichten. Gemeinsam wollen sie die Welt zu einem Klimaabkommen bringen, welches aus schmutziger Energie aussteigt und saubere Energie für alle ermöglicht.
Forderungen an die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (United Nations Framework Convention on Climate Change, 21st Conference of the Parties, kurz COP 21):

In Kürze:
Gefordert werden z.B.: Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas, eine Reduktion der globalen Fleischproduktion und die Förderung regionalen statt globalen Güterhandels, sowie ein Stopp der Handelsabkommen wie TTIP, CETA und TISA, die zu mehr Treibhausgasemissionen führen werden. Der entsprechend nötige Systemwandel beinhaltet die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe, Energiedemokratie, mehr öffentlichen und umweltschonenden Verkehr sowie eine agrarökologische Landwirtschaft und Ernährungssouveränität.

Länger:
Tadzio Müller, Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, formulierte dazu folgendes Szenario für den Gipfel COP21. Es ist ungefähr das, was die weltweite Klimabewegung fordert, wobei jede/r der vielen 1000 Verbände andere Schwerpunkte setzt oder anders formuliert. Tadzio Müller nennt in seinem Szenario sechs Punkte:

1.) Einigung auf ein 1,5-Grad-Limit
Das Zwei-Grad-Ziel wird revidiert, da es die Zerstörung riesiger landwirtschaftlicher Nutzflächen vor allem in Afrika, das Absaufen mehrerer Inselstaaten, und die darauf folgenden Fluchtbewegungen billigend in Kauf nahm. Stattdessen wird rechtlich verbindlich festgelegt, dass die globale Durchschnittstemperatur nicht um mehr als 1,5 Grad Celsius ansteigen darf, und – entsprechend des Vorsorgeprinzips – alle Schritte eingeleitet werden müssen, um sicherzustellen, dass das Limit nicht überschritten wird. Um dies zu garantieren wird das Pariser Abkommen mit einer Klausel ausgestattet, die andere internationale Verträge, z.B. Freihandels- und Investitionsschutzabkommen, punktuell außer Kraft setzt, sofern deren Bestimmungen das 1,5-Grad-Ziel konterkarieren.

2.) Ende der Marktmechanismen im Klimaschutz
Die umstrittenen, höchst ineffektiven und zu umfassendem Betrug einladenden Marktmechanismen im Klimaschutz werden eingestampft. Allen voran wird der heftig umstrittene REDD-Mechanismus abgeschafft, der Wäldern als Kohlendioxidspeicher einen ökonomischen Wert zuweist. Ebenso verabschiedet sich die Welt vom Modell des Emissionshandels mitsamt seinem als ‚Offsetting‘ glorifizierten umweltpolitischen Ablasshandel. Die Debatte über die Wahl eines geeigneten klimapolitischen Instruments zur Eindämmung der Kohlendioxidemissionen wird nun zwischen VertreterInnen von Steuerlösungen (‚Carbon Tax‘) und denen ordnungsrechtlicher Eingriffe (z.B. Kohleausstiegsgesetz) geführt.

3.) Kleinbäuerliche Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Agrarökologie statt „klimasmarte“ Landwirtschaft
Auch im Bereich Landwirtschaft gibt es endlich entscheidende Schritte in die richtige Richtung: Die industrielle Landwirtschaft als einer der zentralen Treiber des Klimawandels wird eingedämmt, nachdem der von den großen Agrofirmen angeführte Push in Richtung „climate smart agriculture“ kurz vor Paris als Anleitung zum weiteren Landraub und Machtausbau eben dieser Konzerne entlarvt wurde. Wie schon seit langem von der globalen KleinbäuerInnenbewegung La Via Campesina gefordert, beschließt der Pariser Klimagipfel die Schaffung einer globalen Unterstützungsstruktur für kleinbäuerliche Landwirtschaft unter dem Banner der Ernährungssouveränität und mit den Mitteln der Agroökologie.

4.) 80 Prozent der fossilen Reserven bleiben im Boden
Die umwälzendste Veränderung aber findet im bisher größtenteils fossilen Energiesystem statt: Unter Bezugnahme auf die (durchaus nicht unumstrittene) ‚Carbon Budget‘-Methode einigt sich die Weltgemeinschaft darauf, 80 Prozent aller schon bekannten fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen („Leave it in the ground“), und das Weltenergiesystem bis 2050 vollständig zu dekarbonisieren.

5.) Schaffung gerechter Übergange ins postfossile Zeitalter
Als wirklich klimagerechtes Abkommen legt das Paris-Protokoll fest, dass die globale Abkehr von fossilen Brennstoffen durch ausreichend finanzierte Pläne für einen gerechten Übergang in eine sozial-ökologische Wirtschaft flankiert wird, welche die Lebensgrundlagen von Arbeiterinnen und Arbeitern in den fossilen und energieintensiven Sektoren sichern und von den Gewerkschaften mitverhandelt wurden. Da gleichzeitig allen Beteiligten klar ist, dass gerechte Übergänge nicht bloß Gerechtigkeit für Lohnarbeitende bedeuten, sondern auch und ganz zentral für indigene Gruppen und Frauen, werden indigene, Menschen- und Frauenrechte zu einer der unumstößlichen Grundlagen des Pariser Abkommens. Diese Bevölkerungsgruppen litten bislang disproportional unter dem Klimawandel und sind gleichzeitig Gruppen, in deren ökonomischen und reproduktiven Alltagspraxen wir Beispiele für viel weniger klimaschädliches Verhalten finden.

6.) Zahlungsbereitschaft des Globalen Nordens und ein kluger Kompromiss bei der Klimafinanzierung
Die Finanzierungsfrage bleibt bis zum Schluss hart umkämpft. Während die reichen Länder des Nordens zuerst nicht über ihre 100-Milliarden-US-Dollar-pro-Jahr-Zusage vom gescheiterten Kopenhagener Klimagipfel hinausgehen wollten, beharren die Länder des Südens auf den Beschlüssen des alternativen Klimagipfels in Cochabamba (2010), bei dem berechnet wurde, dass die ökologische Schuld des Nordens an den Süden sich auf mindestens sechs Prozent des jährlichen BIPs der reichen Länder beläuft. Der Kompromiss, ausgehandelt in der letzten Nacht des Pariser Klimagipfels, basiert auf folgendem quid-pro-quo: Der Norden erkennt zum ersten Mal das Prinzip der ‚ökologischen Schuld‘ an sowie seine Verantwortung, für durch den Klimawandel verursachte finanzrelevante Schäden (‚Losses and Damages‘) geradezustehen. Im Gegenzug verzichtet der globale Süden vorerst darauf, konkrete finanzielle Forderungen zu erheben und willigt in die Schaffung einer paritätisch besetzten ExpertInnenkommission ein. Diese soll Vorschläge vorlegen, wie die zunehmend austeritätsgeschädigten Staaten des Nordens die notwendigen Mittel bereitstellen können, ohne die soziale Stabilität zu gefährden.

Den kompletten Text, mit Quellen und weiteren Links, finden Sie auf:

http://sandimgetriebe.attac.at/11455.html