Strompreis-Manipulation

Um den Börsenpreis für am nächsten Tag lieferbaren Strom festzusetzen, gleicht die Strombörse Angebot und Nachfrage ab. Dabei wird eine sogenannte Merit-Order verwendet. Die Kraftwerke werden in der Reihenfolge ihrer Produktionskosten eingesetzt, zunächst die günstigen Grundlastkraftwerke, dann die Mittellastkraftwerke und erst ganz am Ende die teuren Spitzenlastkraftwerke. Das teuerste gerade noch benötigte Kraftwerk bestimmt den Preis für alle Stromlieferungen. Vor allem die zum großen Teil schon abgeschriebenen Grundlastkraftwerke profitieren von dieser Art der Preisgestaltung und werden zu wahren Goldeseln der Stromkonzerne.

Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 21.01.2011

2 Kommentare

  • Rudolf Kutka

    Vielleicht sollte man noch erklären, warum zwischen Grundlast und Spitzenlasten unterschieden wird:
    Das beruht auf dem Problem, dass sich Strom nicht im grossen Maßstab speichern lässt. Er muss praktisch in dem Moment produziert werden, wo er gebraucht wird. Um auf den unterschiedlichen Bedarf zu verschiedenen Tageszeiten reagieren zu können, gibt es in Deutschland ein fein abgestuftes System von Grundlast-, Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken. Grundlastkraftwerke – in der Regel Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke – laufen praktisch rund um die Uhr, ihr Bau ist teuer, doch die eigentlichen Betriebskosten je Kilowattstunde sind niedrig. Spitzenlastkraftwerke, die nur zum Einsatz kommen, wenn der Bedarf besonders hoch ist, setzten dagegen häufig Gasturbinen ein. Ihre Betriebskosten sind besonders hoch

  • Rudolf Kutka

    Die Aussage, dass Atomkraftwerke besonders kostengünstigen Strom produzieren, bezieht sich nur auf die reinen Betriebskosten. Betrachtet man die Gesamtlast aller realen Kosten und Risiken, ist Atomstrom sogar besonders teuer.