Einfach wegdrücken

Die Bundesregierung setzt in ihrem Energiekonzept auf CCS und will diese Technologie in Zukunft fördern. Bei CCS (Carbon Capture and Storage) geht es um die Abscheidung und Speicherung von CO2, das bei der Verstromung von Steinkohle und Braunkohle entsteht. Demnächst soll ein Gesetzentwurf zur CO2-Verpressung ins Kabinett eingebracht werden und das trotz massiver Proteste der Bevölkerung und Warnungen der Wissenschaft vor unerforschten Risiken bei der Langzeitsicherheit. Ist dieses Gesetz einmal verabschiedet, werden es die Gemeinden schwer haben, sich gegen Endlagerungspläne zur Wehr zu setzen. Diese Vorgehensweise widerspricht der Zusage der Bundesregierung in ihrem Energiekonzept „Die Bundesregierung wird über die CCS-Technologie einen intensiven Bürgerdialog führen“. Hier wiederholt sich was bereits bei Gorleben praktiziert wurde: Mit unverbindlichen und wagen Aussagen will man die Bevölkerung beruhigen, umfassende Informationen werden verweigert und entschieden wird gemäß den Wünschen der vier großen Energiekonzernen. „Informationen zu den potentiellen Standorten werden wie Staatsgeheimnisse gehütet, das wahre Ausmaß der CO2-Verpressung wird verheimlicht“, so Karsten Smid von Greenpeace. Unter Fachleuten ist unstrittig, dass der Einsatz von CCS in Kraftwerken voraussichtlich erst in 15 bis 20 Jahren möglich sein wird, zu diesem Zeitpunkt werden die Erneuerbaren Energien die Stromversorgung übernehmen und die umwelt- und klimschädlichen Braunkohlekraftwerke ersetzen.

„Wir können unsere Problemstoffe nicht immer einfach unter der Erde verbuddeln und Altlasten und mögliche Havarien unseren Kindern hinterlassen“ sagt Karsten Smid.

Ein Kommentar

  • Justus Dallmer

    Lesetipp dazu: Zeitschrift „Politische Ökologie“, Heft 123 (2010): „CO2-Speicherung – Klimarettung oder geologische Zeitbombe?“ EUR 14,90 im Buchhandel (oder bei Justus leihen).