Dämpfung des erhöhten Treibhauseffektes – Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung
Der Energiedialog Wasserburg 2050 lädt alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wasserburg sowie die interessierte Bevölkerung über die Stadtgrenzen hinaus sehr herzlich zu den kostenfreien Vorträgen im Rathaus Wasserburg ein.
Renommierte und erfahrene Experten aus ganz Deutschland und der Region informieren Sie über den aktuellen Stand der Klimaforschung und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf, um den Klimawandel zu begrenzen.
Referent: Prof. Dr. Hartmut Graßl
Dämpfung des erhöhten Treibhauseffektes – Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung
Der sich rasch erhöhende Treibhauseffekt der Atmosphäre ist das zentrale Umweltproblem geworden. Die biologische Vielfalt, das Wohlergehen vor allem der Ärmeren und eine globale Nachhaltige Entwicklung der Menschheit sind dadurch gefährdet. Auch das völkerrechtlich verankerte Ziel, die dadurch ausgelöste mittlere globale Erwärmung im 21. Jahrhundert unter 2°C zu halten, wird einen jahrhundertelang systematisch ansteigenden Meeresspiegel nicht mehr verhindern können. Neben Klimaschutzpolitik ist also auch eine systematische Anpassungsstrategie an die nicht mehr vermeidbaren Folgen der Erwärmung – wie z.B. Umverteilung der Niederschläge, neue Wetterextreme – in allen Ländern notwendig.
Wie beides aussehen könnte, wird nach der Darstellung des neuesten Wissensstandes der Klimaforschung ein zentraler Teil des Vortrages sein.
Prof. Dr. Hartmut Graßl, Jahrgang 1940, ist emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und emeritierter Professor der Universität Hamburg. Er übt Funktionen in verschiedenen wissenschaftlichen, wissenschaftspolitischen und wirtschaftlichen Gremien aus. Professor Graßl ist u.a. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK), Vorsitzender des Klimarates der bayerischen Staatsregierung, Mitglied im Stiftungsrat der Münchner Rück. Von 1992 bis 1994 sowie von 2001 bis 2004 war Professor Graßl Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates „Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) der Deutschen Bundesregierung.
1966 erlangte Hartmut Graßl seinen Abschluss als Diplomphysiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort promovierte er 1970 im Fach Meteorologie und habilitierte 1978 in diesem Fach an der Universität Hamburg. 1988 nahm Professor Graßl eine C4-Professur am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg an und wurde zugleich Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie. Von 1994 bis 1999 war er Direktor des Weltklimaforschungsprogrammes bei der „World Meteorological Organization“ (WMO) in Genf. 1999 kehrte Hartmut Graßl nach Hamburg zurück und übte bis zu seiner Emeritierung 2005 weiterhin seine Funktionen als Professor an der Universität Hamburg und als Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie aus. Seine Forschungsgebiete sind weiterhin Satelliten-gestützte Fernerkundung der Atmosphäre und der Ozeanoberfläche, globaler Klimawandel.
Hartmut Graßl wurde zahlreich ausgezeichnet, u.a. 1991 mit dem Max-Planck-Preis, 1998 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und 2002 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 2005 mit der Ehrennadel der Universität Hamburg und 2008 mit dem Bayerischen Verdienstorden.