Spielfilm „Die Mörder sind unter uns“ (1946)

Spielfilm: „Die Mörder sind unter uns“, Deutschland 1946; 90 Min. Regie & Buch: Wolfgang Staudte.

Unter schwierigsten Bedingungen entstand dieser erste deutsche Spielfilm nach dem Krieg, ein einmaliges Zeitdokument.

Der ehemalige Militärarzt Mertens kehrt 1945 in das zerstörte Berlin zurück. Vom Krieg traumatisiert, dem Alkohol verfallen, ist er unfähig für ein „normales“ Leben. Eine zaghafte Beziehung zu einer KZ-Überlebenden entwickelt sich. Doch unverhofft trifft Mertens seinen Vorgesetzten, im Krieg für Geiselerschießungen verantwortlich, der jetzt als „ehrbarer“ Fabrikant aus Stahlhelmen Kochtöpfe fertigt und sich schon wieder gutbürgerlich etabliert hat; einer Schuld ist er sich nicht bewusst.

Expressive Lichtkontraste, gekonnt symbolhafte Einbeziehung der Trümmerlandschaften. Trotz aller Einschränkungen ein hoffnungsvoller Versuch, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, die Verantwortung spezifischen Personen statt anonymen Obrigkeiten anzulasten. Doch „dieser Ansatz wurde in späteren ‚Trümmerfilmen‘ schnell verspielt.“ (Reclams Filmführer)

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_M%C3%B6rder_sind_unter_uns

In der Filmreihe „70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“. Eintritt frei.

Beginn 19.30 Uhr, im „Z“, Innstr. 45a, Rosenheim.

Juma-Film erklärt das Programm der Filmreihe: „Unsere Filmreihe besteht aus geradezu „exotischen“ Spielfilmen, die vor der „Wende“ gedreht wurden, ohne Fernsehgelder. Es sind Filme, die zu Unrecht vergessen oder unbekannt sind, die keine gängigen Klischees zeigen, die nicht die Sicht der Bundesrepublik oder angloamerikanischer Länder präsentieren, die keine herkömmlichen „Helden“ oder action-lastigen „Abenteuer“ zeigen, in denen Gewalt keine Lösung ist.

Während Kriege und Flüchtlinge sich Mitteleuropa nähern, Deutschland sich für Handelsinteressen zunehmend ‚außenpolitisch engagieren‘ will, dazu eine Berufsarmee installiert, während rechte Parteien – auch in Rosenheim – Fremdenhass und Vorurteile schüren, kann nicht oft genug erinnert werden, was für Folgen bewaffnete Konflikte mit sich bringen.“